Mittwoch, 26. Dezember 2012

Willkomen als Deutsche

Am Anfang des Jahres habe ich bei der Ausländerbehörde die Deutsche Statsangehöhigkeit beantragt. Nach dem die normale Wartezeit vorbei war, bekam ich einen Brief in dem ich erfahren habe, dass mein Antrag  akzeptiert wurde und ich somit deutsche Staatsbürgerin geworden bin. Ich sollte jetzt nur noch dahin fahren um eine Art von Bescheinigung abzuholen, damit ich einen Perso und Pass beantragen könnte. Ich war glücklich. Nicht weil ich jetzt auch Deutsche bin, um ehrlich zu sein, ist es  mir egal welche Farbe mein Pass hat, aber es war ein harter Weg bis hierher. Einige dieser Geschichten werde ich ein anderes Mal erzählen.

So, eines Tages gehe ich zum Ausländeramt um meine Bescheinigung abzuholen und werde von einer sehr effizienten, aber nicht so sympathischen Beamtin empfangen. Die Beamtin, die ich um es zu vereinfachen ab jetzt Gretel nennen werde, hat bestimmt 10.000 Clicks/per Minute mit ihre Maus gemacht, hat hier und da gestampelt und irgendwie es gleichzeitig noch geschaft mir verschiedene Zettel und Broschüren zu geben, mit der Anweisung alles sorgfälltig zu lesen bevor ich irgendwas unterschrieb.

Ich habe genau getan was sie mir befohlen hat und dann entdeckte ich den Fehler: ein Akzent, wo es sonst nie eins gab, auf den Buchstaben "s" in "Cristiane". Ich habe Gretel daruber informiert und sofort wurde ihr Gesicht zum "Schrei" von Eduard Munch. Ab da hatten wir ein Gespräch und bis heute fällt es mir schwer zu glauben, dass es wirklich passiert ist. "Sind Sie sicher?" fragt Gretel. Zu erst dachte ich es wäre ein Witz, aber danach habe ich gemerkt, dass sie tatsächlich dachte ich hatte meinen eigenen Namen falsch geschrieben. Na ja, da ich meinen eigenen Namen schon seit 30 unterschreibe, hatte ich keine Zweilfel, dass es ohne Akzent geschrieben wird.

Ich habe dann einen Witz versucht und erzällte ihr, dass sogar wenn ich ein schickes Akzent auf meine Namen haben wollte, würden die Regeln meine Muttersprache mir das nicht erlauben. "Christiane" darf bei uns mit oder ohne "h" geschrieben werden. Es darf sogar zwei "n´s" haben, aber keinen Akzent. Besonders nicht auf den "s". Ich habe ihr dann gebeten es zu korrigieren und sie hat mir gesagt, dass bei vielen Sprachen auf diesen Welt dieser Akzent  möglich wäre.  Als Sprachwissenschaftlerin  ist mir das schon klar. Was ich nicht wusste, dass das  ein Grund wäre die Schreibweise meines Names zu ändern.

Nach einer unendlichen (und ehe nutzlosen) Diskussion über internationale Rechschreib-Regeln, habe ich meine ganzen Unterlagen auf dem Tisch ausgebreitet, in der Hoffnung, dass Gretel endlich Mal sehen könnte, dass mein Name nie ein Akzent hatte, aber das hat mir nicht weiter geholfen, sonder weitere Schwierigkeit gebracht. Im meine Heiratsurkunde, hat Gretel genau denselben Akzent auf dem Namem des Geburtsortes meines Mannes gefunden, zwar auf dem "o" in Tarnowskie Góry, doch das reichte für den Schluss mit der Argumentation. Da sie damit genug Beweise gefunden hatte, dass meinen Name mit ein Akzent geschrieben sein müsste, war sie damit nicht verpflichtet es zu verbessern. Wenn ich wollte, könnte ich im Standesamt ein andere Heiratsurkunde abholen und damit einen ganz neuen Prozess zur Namesänderung anfangen.

"Toll", dachte ich. Als meine erste Aktion als Deutsche muss ich ein kafkeske Saga machen. Und ich hätte gedacht als Deutsche hat man es einfacher.
 

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